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Ist es nicht ungemütlich im Winter? Was machst Du, wenn es schiefgeht? Wovon willst Du leben? Fragen über Fragen, doch wer kennt die Antworten? Am 27. Juli 2016 war der Tag, an dem wir unser altes Leben hinter uns ließen, um unser neues Leben im Wohnmobil zu starten. Was sich für viele wie ein Traum anhört, ist für uns Realität geworden. Wir wollen Dir zeigen, wie auch Du dieses Lebensmodell leben kannst. Nach 7 Jahren Leben im Wohnmobil und einer Selbstständigkeit, die wir uns unterwegs aufgebaut haben, kann ich Dir einen guten Kompass mit auf den Weg geben.

Mein Ziel ist, dass aus der anfänglichen Euphorie eine solide Lebensform entsteht, an der Du lange Freude hast. Angefangen von der Planung über die Wohnmobil Finanzierung bis hin zur Verwirklichung zeige ich Dir Schritt für Schritt, was es zu beachten gibt. Ich freue mich, wenn ich Dir bei der Umsetzung dieser Lebensform helfen kann.

Was war die Motivation für das Leben im Wohnmobil?

Canis Road Ratgeber - Leben im Wohnmobil - planen, finanzieren und verwirklichenSeit Kindertagen habe ich den Wunsch verspürt, mir die Welt anzusehen. Ich habe mir gerne den Globus in meine kleine Höhle genommen, das Licht angeknipst und mich in ferne Länder geträumt. Mir ging immer die Frage durch den Kopf, wie die Menschen in anderen Ländern wohl leben. Durch meine Hunde wuchs der Entdeckungsdrang, weil Sie es lieben, Ihre Umgebung zu erkunden. Der Tod meiner Freundin war für mich ausschlaggebend, nicht mehr länger zu warten.

Der Tag, an dem meine Freundin Bettina verstarb, war für mich ein Weckruf. Sie arbeitete jahrelang an der Seite Ihres Mannes und wollte mit 55 Jahren in Rente gehen. Dann kam der Lymphdrüsenkrebs und innerhalb eines Jahres verstarb sie daran. Sie haben sich den schönsten Teil des Lebens bis zum Schluss aufgehoben, wollten im Rentenalter lange verreisen und kamen nie dazu. Der Gedanke, dass mich dieses Schicksal ereilen könnte, bewog mich dazu, meine große Lebensreise zu planen.

Canis Road Ratgeber - Leben im Wohnmobil - planen, finanzieren und verwirklichen

Was macht das Leben im Wohnmobil besonders?

Du hast dein Haus immer dabei

Ganz egal, ob Du in den Bergen, am Meer, im Wald oder in einer Stadt stehst, sobald Du dein Wohnmobil betrittst, bist Du zu Hause. Dieses Gefühl, dein Zuhause immer dabei zu haben, ist unbeschreiblich erfüllend. Außerdem lieben wir die Flexibilität am Leben im Wohnmobil und die Möglichkeit, ein Land ganz in Ruhe zu bereisen.

Mehr Zeit zum Leben

Mein Haus zu putzen, hat mich jeden Tag 2–3 Stunden gekostet. Als ich fertig war, konnte ich gerade wieder von vorn anfangen. Mein Wohnmobil zu staubsaugen kostet mich 8 Minuten. Das gesamte Wohnmobil innen zu putzen dauert max. 1 Stunde, dann bin ich aber auch komplett fertig und kann meine Zeit den schönen Dingen des Lebens widmen.

Erkunden & Lernen: Ich habe in all den Jahren so viele schöne Orte auf eine Weise entdecken können, wie es mir während der 3–4 Wochen Urlaub im Jahr nie möglich gewesen wäre. Ich liebe es, meine Umgebung intensiv zu erkunden, neues zu entdecken, von fremden Kulturen zu lernen und neue Denkmuster zu entwickeln. Da ich meistens naturnah stehe, muss ich nur die Tür öffnen und kann direkt loslaufen.

Nachhaltige Lebensweise

Zeiten von 10 paar Schuhen, unzähligen Kleidern, 15 Min. Duschen, permanent an den Kühlschrank rennen, Strom anlassen etc. ist mit einem Mal vorbei. Im Wohnmobil hat man begrenzt Platz und lernt, mit dem zu haushalten, was man hat. Mit dem Ende der Verschwendung beginnt der Anfang des bewussten Umgangs mit Ressourcen. Welch einen hohen Stellenwert Wasser, ein voller Kühlschrank oder Strom hat, wurde mir durch das Leben im Wohnmobil viel stärker bewusst.

Gemeinsame Zeit

Wir haben uns vor 10 Jahren für einander entschieden und verbringen sehr viel Zeit miteinander. Wir haben viele Gemeinsamkeiten und lieben es, zusammen die Welt zu bereisen. Der Gedanke, dass ich bis zur Rente nur sporadisch Kontakt zu meinem Mann haben würde und dann im Alter feststellen muss, das wir einander überhaupt nichts zu sagen haben, wäre für mich unerträglich. Zudem führen wir einmal die Woche ein *Zwiegespräch, um sensitiv für das Gegenüber zu bleiben.

Die Freiheit des Reisens

Morgens aufzustehen, auf die Landkarte zu sehen, sich einen Punkt auszusuchen und loszufahren ist unbeschreiblich befreiend. Während der Corona-Zeit konnten wir nicht reisen, weil die Grenzen zu waren, aber als sich die Menschen in Ihren Häusern oder Wohnungen bunkern mussten, standen wir inmitten von Oliven, Orangen und Mandarinen Hainen in Spanien und haben nichts von der Panik und Angst der Menschen mitbekommen, weil das Leben im Wohnmobil den Stress des Alltags wegnimmt. Im Prinzip ist es so, als führt man ein Eigenleben, das an der gesellschaftlichen Hektik vorbeiführt. Wir sind jeden Tag in den Bergen spazieren gegangen und haben einfach nur gewartet, bis die Reisebeschränkungen wieder aufgehoben wurden.

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Was nervt am Leben im Wohnmobil?

Dauerregen

Wir standen 2018 in Portugal und es fing an zu regnen und es hörte einfach nicht auf. Wir fuhren nach Spanien und es regnete weiter, dann fuhren wir nach Frankreich und es regnete weiter. Der Dauerregen hielt 11 Wochen an. Die Zeit hat an den Nerven gezerrt und mit damals noch drei Hunden an Bord wurde es nicht leichter. In der Zeit sind wir aber auch sehr eng zusammengewachsen und hatten noch mehr Zeit für Projekte, die im Alltag untergehen.

Externe Faktoren

Du stehst an einem schönen Platz, hast dich eingerichtet, bist gerade angekommen und Jugendliche machen am Abend Blödsinn, klopfen aus Spaß ans Mobil, kiffen vor deiner Tür, schreien herum und du bist einfach zu fertig, um wieder alles zusammenzupacken und loszufahren. Du bist im Wohnmobil insgesamt schutzloser als in einer Wohnung oder in einem Haus. Wir haben durch diverse Erlebnisse gelernt, viel selbstbewusster aufzutreten und die Menschen nicht über unsere Grenze gehen zu lassen.

Termine

Du hast einen Werkstatttermin, der länger dauert, und kannst in der Zeit nicht im Wohnmobil warten. Da Werkstätten nicht wirklich in Naturschutzgebieten liegen, musst du permanent im Industriegebiet herumlaufen, das kann mitunter nerven und die Hunde schauen dich an und denken sich, wie oft willst du mir noch die Firmen zeigen. Geduld ist im Leben die halbe Miete und gerade wenn man sich selbstständig macht, ist Geduld eine Tugend.

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Wie Du siehst, gibt es immer Vor- und Nachteile, doch für uns überwiegen einfach die Vorteile, weshalb wir auch nach über 4 Jahren glücklich sind, uns für diesen Schritt entschieden zu haben. Jetzt kümmern wir uns um das Thema Planung.

1. Planung: Mindset – Festige deinen Traum

Jeder Traum beginnt immer zuerst in deinem Kopf. Man muss ihn visualisieren, damit sich ein klares Bild ergibt. Schreibe deine Träume und Wünsche auf ein Blatt Papier und schau sie dir jeden Tag an, damit sie sich festigen. Es gibt keinen Traum, den Du nicht verdienst. Du hast alles verdient und Du darfst alles träumen. Ein Traum ist der Anfang von allem.

Der Umgang mit Gegenwind

Als wir der Familie und Freunden von unserem Lebenstraum erzählten, reagierten Sie skeptisch, zählten uns nur Worst-Case-Szenarien auf und waren insgesamt eher zurückhaltend mit Freudensprüngen. Ich denke, Menschen, die dich lieben wollen nur das Beste für dich und Sie haben natürlich auch gewisse Ängste, die nicht ganz unbegründet sind, doch am Ende des Tages wurde uns das Leben geschenkt und es wird uns auch wieder genommen, deshalb haben wir unsere eigenen Entscheidungen zu treffen.

Einige Menschen, die vorher unsere Freunde waren, sind es heute nicht mehr. Das mag sich von außen betrachtet traurig anhören, doch es ist der Prozess des Lebens, den wir alle auf die eine oder andere Weise durchlaufen. Erst sind es die Freunde aus dem Kindergarten, dann die Schulfreunde, die Unifreunde, die Arbeitsfreunde und dann kommen die Freunde, die man auf seiner weiteren Lebensreise trifft.

Ich denke, wenn man sich für ein Leben im Wohnmobil entscheidet, ist es wichtig, sich mit Leuten zu unterhalten, die selbst im Wohnmobil leben und wichtige Erfahrungswerte weitergeben können. Unsere größten Skeptiker hatten zu dem Lebensmodell keinerlei Erfahrungswerte oder waren insgesamt überzeugt, dass das Leben kein Wunschkonzert ist, man nur hart arbeiten muss und die Maxime ein „Haus mit Garten und einem Apfelbaum“ ist und alles, was davon abweicht, entspricht nicht der Norm.

Doch wer legt eigentlich die Norm fest?

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Wir Menschen legen sie fest und du bist genauso ein Mensch mit Bedürfnissen wie jeder andere auch, und du hast das Recht diese zu befriedigen, wenn du niemanden durch dein Verhalten körperlich oder seelisch schadest. Es gab nur wenige Freunde, die unseren Schritt vorbehaltlos unterstützten. Das waren in unserem Fall Menschen, denen es wichtig war, dass wir unser Leben so leben, wie wir es wollen. Lieber habe ich nur eine Handvoll Freunde, die mich unterstützen als 30 Freunde, die mich nur so nehmen, wie sie es für richtig halten. Dabei darf man nicht vergessen, dass nichts im Leben immer endgültig sein muss. Vielleicht zieht man nach einem Jahr wieder in eine Wohnung und geht seiner alten Arbeit nach. Deshalb sollte man im Frieden mit seinem Arbeitgeber auseinandergehen.

Es heißt es auch nicht, dass man nur im Ausland unterwegs ist und sich nie wieder sieht, Deutschland hat wirklich wunderschöne Ecken. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass viele Freundschaften sich verschoben haben, weil es nie sehr enge Freundschaften waren. Zu einer Freundschaft gehören immer zwei Personen. Dass der Eine dem Anderen auf Dauer hinterherläuft, hat relativ wenig mit einer gesunden Freundschaft zu tun.

Wir Menschen handeln gerne aus der sozialen Erwünschtheit heraus. ,,Ich muss mich mal wieder melden". ,,hoffentlich sind Sie nicht sauer auf uns". Ich bin überzeugt, egal, was man im Leben auch macht, man sollte es aus Überzeugung machen. Wir haben Freunde überall auf der Welt und wären ihnen im normalen Alltag nie begegnet. Wir sehen uns nicht oft, doch wenn wir uns sehen, kratzen die Gespräche nicht an der Oberfläche.

Du wirst mit Sätzen konfrontiert wie: Wovon willst du leben? Das ist doch viel zu klein? Was machst Du, wenn es in die Hose geht? Könnt ihr die ganze Zeit auf engen Raum leben?

Keine Sorge, ich zeige Dir, wie man unterwegs Geld verdienen kann und was man bei der Planung beachten sollte. Das Leben im Wohnmobil findet draußen statt und unser Garten ist die Welt. Wenn das Lebensmodell in die Hose gehen sollte, so habe ich mich über den Tellerrand herausgewagt und Erfahrung gesammelt, die mir niemand nehmen kann. Wer sich deshalb über mich lustig macht, wird nie verstehen, wie wichtig es ist, die sicheren Pfade zu verlassen, um seine Stärken und Schwächen kennenzulernen.

Wir werden von klein auf geschult, unsere Pflichten zu erfüllen, ohne sie zu hinterfragen. Daraus resultieren fest verankerte Verhaltensmuster, die unser Leben prägen. Es fängt im Kindergarten an und zieht sich durch das Leben wie ein roter Faden. Ich will keineswegs Routineabläufe und Regeln infrage stellen. Mir geht in erster Linie darum, einen Mechanismus zu beschreiben, der dazu führen kann, dass man sein Lebensmodell nicht hinterfragt, obwohl man unglücklich ist.

Genau deshalb ist es wichtig, in sich hineinzuhören und sich die Frage zu stellen, wie das eigene Leben aussehen soll und bei dieser Frage gibt es keine Begrenzungen, nur Möglichkeiten.

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1.1 Leben im Wohnmobil Planung – Mache den Test

Canis Road Ratgeber - Leben im Wohnmobil - planen, finanzieren und verwirklichenEiner der wichtigsten Punkte, bevor Du ein Leben im Wohnmobil startest, ist, dass du dir ein Wohnmobil ausleihst, um herauszufinden, welche Faktoren für Dich unterwegs wichtig sind. Da geht es dann um Punkte wie Schlafqualität, Routinen (gerade mit Kindern), Reiseziele, Zubehör, Handling, Zuladung – Gewichtsklasse etc.

Leih Dir am besten ein Wohnmobil im Winter und im Sommer aus, weil Leben im Wohnmobil heißt 365 Tage im Jahr bei allen Wetterlagen. Selbst im Süden wird es im Winter auch mal kalt. Bedenke auch, dass viele Camper gerne den Winter im Süden verbringen, die Stell- und Campingplätze dementsprechend voll sind. In Deutschland fehlen aktuell 35 % an Stell- und Campingplätzen, weil es viele Neuanmeldungen gibt und vergleichsweise wenig neue Plätze. Reines Freistehen ist nicht überall gern gesehen oder erlaubt und die große Freiheit wird durch begrenzte Ressourcen noch mehr eingeschränkt.

Nach 3 Wochen Leihwohnmobil wussten wir, dass wir mehr Zuladung, abgerundete Möbel (Dutzende blaue Flecken) und auf jeden Fall richtig gute Matratzen benötigen. Deshalb teste erst mal ein Wohnmobil und mach Dir eine Liste mit allem, was Dir unterwegs aufgefallen ist.


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1.2 Planung: Trenne dich frühzeitig von Ballast

Der wohl intensivste Punkt auf der Liste ist, sich frühzeitig von materiellen Gegenständen zu trennen. Im Prinzip nimmt man alles, was nicht ins Wohnmobil passt und verkauft es. Doch leider ist es alles andere als leicht, sich von Gegenständen zu trennen, weil viele der Dinge, die Du besitzt, sind mit Emotionen behaftet. Sich davon zu lösen, ist ein Prozess, der Zeit und Kraft kostet. Ich habe 30 Jahre Leben in 2 Jahren verkauft, verschenkt und manches auch weggeworfen. Es wurden etwa 800 Ebay Pakete versendet und 3 Flohmärkte gemacht. Mit jedem Paket, das ging, kam mehr Leichtigkeit in mein Leben, weil wir Europäer viel mehr Sachen besitzen, als wir brauchen. Irgendwann fällt uns kaum mehr auf, dass die Dinge, die wir besitzen, von uns Besitz ergreifen.

Meine Top 3 um Sachen zu verkaufen:

Ebay und Ebay Kleinanzeigen: Bei Letzteren benötigt man starke Nerven, weil die Leute vor Ort trotz Festpreis noch verhandeln wollen und das ganze Zuhause stattfindet. Dafür hat man aber keine Gebühren oder das Risiko, dass es für 1 € weggeht.
Flohmärkte: Machen Spaß und wir sehen, wer die Sachen kauft und können aktiv in den Prozess einsteigen, außerdem verkauft man auch viel Kleinkram, den man sonst wegwerfen würde.

Was mich letztlich am meisten bereichert hat, war es, Sachen zu verschenken. Das Leuchten der Kinder oder Menschen zu sehen, die gelegentlich mal ein Auge auf gewisse Sache geworfen haben, ist unbezahlbar und man weiß, dass die Sachen in gute Hände kommen.

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1.3 Planung – Zahlungsmittel auf Reisen durch die Welt

Der Einfachheit halber bin ich in der Anfangszeit bei der guten alten Sparkasse meines Vertrauens geblieben. Dass die Sparkasse für Weltreisende ungeeignet ist, stellte sich im Laufe der Zeit raus. In Portugal, wo man maximal 200 EUR abheben kann, zahlt man bis zu 6,98 EUR pro Abhebung, in Frankreich im Schnitt 4,98 EUR und in Spanien 5,98 EUR. Die Visa-Karte bei der Sparkasse kostet zudem eine jährliche Gebühr.

Dass man Geld bezahlt, um sein eigenes Geld abzuheben, ist in meinen Augen utopisch. Zudem zahlte ich jedem Monat Kontoführungsgebühren, obwohl ich alles online abgewickelt habe. Das waren die Gründe, weshalb ich eine neue Bank auswählte. Nach intensiver Recherche und Gesprächen mit Menschen, die im Wohnmobil leben, bin ich auf die DKB gestoßen.

Die DKB ist eine reine Online-Bank und bietet folgende Vorteile:

  • Keine Kontoführungsgebühren.
  • Weltweit kostenlos bezahlen und abheben.
  • Mit Google und Apple Pay per Smartphone bezahlen.

Nach 5 Jahren *DKB kann ich nur sagen: ,,Die DKB ist einfach top." Binnen Sekunden kannst Du Geld vom Giro auf die Kreditkarte übertragen, zahlst keine Abhebungsgebühr und erreichst immer einen Sachbearbeiter, wenn du mal einen brauchen solltest.


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Informiere Dich einfach selbst:

Zum Thema Grundausstattung im Wohnmobil werde ich einen eigenen Bericht schreiben, weil das den Rahmen sprengen würde. Mir geht es in erster Linie darum, dich für das Leben im Wohnmobil fit zu machen und Dir Wege aufzuzeigen, wie der Wunsch für diese Lebensform realisiert werden kann.

1.4 Planung – Der Kauf eines Wohnmobils

Einer der wichtigsten Punkte ist natürlich der Kauf eines Wohnmobils. Wenn Du Dir ein neues Wohnmobil kaufst, dann musst Du in der Regel etwas länger warten, was Du natürlich auch mit in die Planungsphase einbeziehen solltest. Zu dem Thema "Welches Wohnmobil eignet sich zum Leben", habe ich einen eigenen Bericht geschrieben. Ich verlinke diesen noch mal am Ende.

Wenn Du Dir ein gebrauchtes Wohnmobil kaufst, dann empfehle ich dir diese wertvollen Tipps:

  • Mache eine Probefahrt
  • Kauft nur mit Garantie, ganz egal, wie viel Ersparnis Euch angeboten wird
  • Schaut Euch den Unterboden an (Verrostungen, ganz wichtig!)
  • Checkt alle Batterien, weil diese oftmals defekt sind
  • Checkt jeden Lichtschalter
  • Das Wohnmobil von innen auf Stockflecken und Wasserränder untersuchen und beim Betreten darauf achten, ob es muffig riecht, denn das ist häufig ein Zeichen für Feuchtigkeit im Fahrzeug
  • Lasst Wasser aus allen Leitungen laufen und prüft Undichtigkeiten
  • Schaut Euch das Dach an und testet, ob es dicht ist
  • Schaut Euch von außen die Spaltmaße an und prüft selbst, ob es einen Unfall mal gab

Diese Tipps schützen Euch davor, dass Ihr im Nachhinein keine Zeit und kraftraubende Termine in Anspruch nehmen müsst.

1.5 Planung – Versicherungen

Klingt jetzt nicht wirklich spannend, ist aber trotzdem wichtig. Informiere dich vorab, welche Reisekrankenversicherung für dich infrage kommt. Das Thema ist sehr individuell und sollte an deinen Bedürfnissen ausgerichtet werden. Alle anderen Versicherungen sollten klar sein.

1.6 Planung – Meldeadresse und Post

Bis zum 01.11.2015 war es noch möglich, sich bei Freunden und Verwandten zu melden, doch das wurde durch Gesetzesänderungen untersagt. Zusammengefasst ergeben sich folgende Punkte:

Ihr müsst Euch dort aufhalten, wo Ihr gemeldet seid. Niemand darf Euch zwar vorschreiben, wie lange Ihr mit Eurem Camper unterwegs seid, doch es ist Euch gesetzlich untersagt, eine Meldeadresse bei Freunden oder Bekannten zu haben, ohne dass Ihr tatsächlich einzieht. Hier drohen Strafen bis zu 50.000 €

Es muss zumindest Wohnraum mit persönlichen Gegenständen für dich bereitstehen und du brauchst einen Untermietervertrag.

Die Gesetzestexte zur Meldeadresse bekommst du hier:

§17 BMG: Anmeldung, Abmeldung

§54 BMG: Bußgeldvorschriften

§20 BMG: Begriff der Wohnung

Miete Dir am besten eine günstige Wohnung, die du als Base nehmen kannst, falls mal was sein sollte. Es gibt zwar die Möglichkeit, einen Empfangsbevollmächtigten zu benennen, der deine amtliche Post annimmt und mit dem Du ein Auto anmelden kannst, aber beim Thema Gewerbeanmeldung wird es dann zunehmend knifflig. Außerdem kann es auch sein, dass Du Dich mit dem Empfangsbevollmächtigen streitest, wodurch Du in einer Abhängigkeit landest.

Du kannst Dir auch eine preiswerte Wohnung mieten, um die Fixkosten nicht in die Höhe zu treiben. Insgesamt macht es vieles um einiges leichter. Ich kenne jedoch einige, die bei der Familie gemeldet sind und bei denen noch nie ein Hahn gekräht hat. Deine normale Post kannst Du Dir über Dienstleister wie z. B. Dropscan organisieren. Die öffnen und scannen deine Post und schicken sie dir per Mail.

1.7 Planung – Die richtige Kleidung

Wir haben uns bewusst für leichte und schnelltrocknende Outdoor Kleidung entschieden, weil ich auch mal die Wäsche mit der Hand wasche. In Frankreich und Portugal gibt es zwar viele Waschsalons, doch es kommt auch vor, dass ich die Wäsche mit der Hand wasche und da sind Outdoor Sachen einfach perfekt. Insgesamt legen wir da auch Wert auf Qualität, damit man lange Freude an seiner Kleidung hat.

2. Finanzierung – Von was wollt Ihr Leben?

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Die Frage haben wir meistens direkt nach der Frage seid Ihr Euch auch sichergestellt bekommen. Ob wir uns sicher sind? Meine Antwort darauf war: ,, Jeder Weg, den dir dein Herz vorgibt, ist es wert, ihn zu gehen".

Es gibt heutzutage sehr viele Möglichkeiten, unterwegs Geld zu verdienen. Du kannst Dir aber auch während der Planungsphase von zu Hause aus ein passives Einkommen aufbauen, das dir jeden Monat Geld erwirtschaftet. Wichtig ist nur, dass du dich nicht zu lange darin verlierst, jedes Risiko zu minimieren, weil Du sonst immer einen Grund finden wirst, nicht loszufahren.

Ich stelle Dir einfach mal einige Möglichkeiten vor, beschreiben Sie und nenne Dir Arbeitsmodelle, die wir selbst anwenden und die funktionieren. Wenn Du zu den jeweiligen Modellen explizite Fragen hast oder welche kennst, die du erfolgreich anwendest, dann schreibe sie uns gerne in die Kommentare.

2.1 Leben im Wohnmobil Finanzierung-Möglichkeiten Geld zu verdienen

Wertpapierhandel

Im internationalen Vergleich hinken wir Deutschen bei dem Thema hinterher. Nur 8 % der deutschen investieren Ihr Geld in Aktien und 11 % in Fonds. In der Schweiz, in Schweden und der Niederlande liegt man bei 20 % und in den USA bei über 50 %. Wer sich mit dem Thema beschäftigt, kann sich ein gutes Einkommen aufbauen. Das Buch *die Kunst über Geld nachzudenken von André Kostolany kann ich jedem ans Herz legen, der sich mit dem Thema effektiv auseinandersetzen will. Zudem gibt es auch die Möglichkeit, sich ein kostenloses Musterdepot anzulegen, um sich darin zu versuchen.

Affiliate-Marketing

Ist Empfehlungsmarketing. Das bedeutet zum Beispiel, ich schreibe einen Artikel zum Thema Campingtisch und bekomme je nach Anbieter 5–7 % Provision vom Nettopreis, wenn jemand über den Link aus meinem Bericht kommt und sich diesen Campingtisch kauft. Bei einem Tisch, der 50 Euro brutto kostet, wären das 41 Euro netto und meine Provision läge bei 2–3 Euro. Die Auszahlung erfolgt ab einem Mindestbetrag von 25 bis 50 Euro.

Der Bericht muss nur einmal geschrieben werden. Ich persönlich schreibe nur über Produkte, die ich selbst getestet und für gut befunden habe und markiere Links mit einem Stern. Der Preis bleibt für den Käufer derselbe. Es gibt jedoch auch einige schwarze Schafe, die das schnelle Geld wollen und Berichte schreiben, diese mit einem Link kennzeichnen, obwohl sie dieses Produkt nie getestet haben. Oder es kommen Leute in die Facebook-Gruppen, knallen einen Link von Amazon Bestsellern rein und fragen ,,Hat einer von Euch den auch? oder ,,Ich bin am Abwägen und benötige Hilfe bei meiner Entscheidung.“ Solche Posts sind unseriös und führen langfristig nicht zu einem passiven Einkommen. Wenn Ihr Geld investiert, etwas testet, es auch selbst im Alltag nutzt, Bilder macht, einen ausführlichen Bericht schreibt und Geld damit verdient, ist es völlig legitim, weil Ihr Eurer Community einen echten Mehrwert bietet.

Affiliate-Marketing benötigt Zeit, bis es anläuft, weil die Menschen Euch wenig kennen und vertrauen aufbauen müssen, deshalb bleibt fleißig, seriös und dann werdet Ihr damit Geld verdienen. Zum Thema Affiliate-Marketing wird aber noch ein ausführlicher Bericht kommen.

E-Book

Wenn es ein Thema gibt, mit dem Ihr Euch auskennt, dann schreibt es auf und schnürt ein E-Book. Dieses könnt Ihr auch unter einem Synonym auf verschiedenen Plattformen anbieten.

Video-Kurse

In Zeiten von Corona sind Video-Kurse sehr beliebt geworden, doch auch hier ist es wichtig, Geld für gutes Equipment zu investieren, um sich von der breiten Masse abzuheben. Das Drehen und schneiden der Videos ist zeitaufwendig, aber trotzdem kein Grund es nicht einfach zu machen 😉 Egal was ihr macht, schaut immer nach dem Mehrwert für Eure Community und bleibt geduldig.

Beratung

Ich kenne viele Campingblogger, die Menschen zu Themen rund um das Leben im Wohnmobil beraten und die Stunde 50 Euro nehmen oder Paketpreise schnüren. Ich finde das klasse, weil wer weiß besser über das Leben im Wohnmobil Bescheid als Menschen, die darin seit vielen Jahren leben und arbeiten. Ich könnte beispielsweise ein Buch zum Thema Leben im Wohnmobil schreiben. Da es aber ein Herzenswunsch ist und viele Hunderte Menschen mich darauf angesprochen oder geschrieben haben, gibt es den Bericht gratis.

Fotografie

Wenn Ihr gerne Reisefotos schießt, dann stellt diese einfach bei Stockfotobörsen (Adobe, Shutterstock etc.) ein und verkauft sie. Wir haben damit vor 3 Jahren angefangen und es macht viel Spaß, weil wir für unsere Wohnmobil-Reiseberichte ohnehin Bilder anfertigen. Dafür Geld zu bekommen, ist ein schöner Nebeneffekt.

Ein eigener Blog

Einen Blog aufzubauen kostet Zeit und Geduld und man sollte sich mit Themen befassen, die einem Spaß bereiten. Canis Road haben wir gegründet, um den Menschen alles zum Thema Hundewissen, Leben im Wohnmobil und Reisezielen zu vermitteln. Es ist wichtig, sich nicht zu vielen Themen zu widmen, weil man nicht überall Experte sein kann. Ein Blog benötigt Kontinuität, Geduld, Liebe und Authentizität (schweres Wort, 😉 diesen Bericht schreibe ich erst nach 4 Jahren Leben im Wohnmobil. Wie käme es, wenn ich ihn nach 3 Wochen geschrieben hätte?

Kooperationen

Im Laufe der Zeit werden Firmen auf Euch zukommen, weil Ihr Euch eine gewisse Reichweite aufgebaut habt. Hier ist es ganz wichtig, Rahmenbedingungen zu schaffen und nicht der Versuchung nach dem schnellen Geld zu erliegen. Stellt Euch vor, Ihr schreibt 3 Jahren über Nachhaltigkeit, dann kommt die Firma XY um die Ecke, die bekannt ist, dass sie alles andere als nachhaltig arbeitet, bietet Euch 10.000 Euro und Ihr schreibt einen Bericht und Eure Community springt von heute auf morgen ab, weil Ihr Eure Glaubwürdigkeit verkauft habt, dann waren 3 Jahre Arbeit umsonst. Deshalb wägt immer ab. Am besten Ihr geht auf Firmen zu, von denen Ihr überzeugt seid und bietet Ihnen an, einen Bericht zu schreiben. Schreibt auch einfach mal Firmen an und fragt, ob Ihr deren Social Media Accounts pflegen dürft.

Eigene Produkte

Hierbei sind Euch keine Grenzen gesetzt, wichtig ist, dass man sich Produkten widmet, mit denen man sich etwas von der Masse abhebt. Es kann aber auch sein, dass ihr bekannte Produkte so authentisch und gut vermarktet, dass Ihr gutes Geld damit verdient. Ihr könnt diese auch über Fullfillment Firmen einlagern und versenden lassen.

Homeoffice

Ich habe einige Leute kennengelernt, die mit Ihrem Arbeitgeber gesprochen haben und Ihr Homeoffice zu 100 % von überall aus machen dürfen, fragt einfach mehr wie nein, kann man nicht sagen.

Youtube Kanal

Mit einem eigenen Kanal bekommt Eure Webseite noch mehr Aufmerksamkeit und Ihr könnt einem breiten Publikum eure Leidenschaften näher bringen. Auf Dauer könnte Ihr den Kanal monetarisieren.

Wenn ihr Interesse daran habt, euch nebenher ein Einkommen als Freelancer zu schaffen, um das Leben im Wohnmobil zu finanzieren, dann schaut mal bei Portalen wie Freelancer.de, twago.de oder fiverr.com vorbei.

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2.2 Finanzierung – Finde deine Nische – Unsere Story

Mein Schatz ist gelernter Bankkaufmann und ich bin Hundeverhaltenstherapeutin. An einem festen Standort ist es um einiges leichter eine Hundeschule zu betreiben, weil man die Leute kennt und die Kunden einen festen Anlaufpunkt haben.

Dadurch war es die erste Zeit schwierig, Hundetrainings unterwegs zu geben. Sobald ich Hundetrainings abhielt, bekamen die Hundeschulen aus dem jeweiligen Ort unsere Anwesenheit mit und kamen häufig nach dem Motto: "Hier ist mein Revier" vor unser Wohnmobil und haben Ihre Trainings abgehalten.

Im Laufe der Zeit haben sich diese Anfangsschwierigkeiten jedoch gelegt, weil uns die Camper mit Hund durch unsere Social-Media-Kanäle kennenlernten und uns besuchten, um Hundetrainings in Anspruch zu nehmen. Mehr dazu erfahrt Ihr hier. Wenn ein Hundebesitzer Training nehmen will und die Chemie stimmt, dann bleiben wir eine gewisse Zeit auf dem jeweiligen Platz stehen und geben Kurse. Nach dem Hundetraining unterstützen wir unsere Kunden via Whatsapp Videochat.

Man braucht Rücklagen, weil das Leben im Wohnmobil gibt es nicht for Free, wenn man reisen und sich die Welt ansehen will. Wie hoch diese sind, muss jeder für sich selbst entscheiden. Gerade wenn man sich unterwegs selbstständig macht, keine permanenten Einnahmen hat und nachts ruhig schlafen will, sollte man über genügend Rücklagen verfügen. Kreativität und Angst vertragen sich nämlich nicht.

Ein 1 Jahr lang sind wir gereist, haben dabei viele Erfahrungen gesammelt, die letztlich die beste Investition war. Der Höhepunkt und die Entscheidung, was wir unterwegs machen wollen, kam, nachdem wir mittels Camping-Katalog und allen anderen Wälzern mit 30.000 Plätzen im Programm völlig übermüdet auf einem angeblichen Campingplatz angekommen waren. Bei der Ankunft stellten wir fest, dass der Campingplatz schon lange nicht mehr existierte, an der Stelle ein heruntergekommenes spanisches Bordell war, aus dem eine Prostituierte komplett verschwitzt aus einem Opel Corsa und 3 Jugendlichen kam. Mein Schatz wollte aus dem Mobil raus, um mit den Hunden spazieren zu gehen und trat in ein Riesenhaufen Scherben, der sich direkt vor unserem Wohnmobil befand.

Er kam direkt wieder rein und sagte zu mir: ,,Schatz wir gründen einen Wohnmobil-Reiseführer für Hundebesitzer mit echten Kriterien und vor Ort Berichten. Es ist ja schön und gut, dass man mit den Katalogen Rabatte bekommt, aber haben diese Leute mal hier gestanden?." Wir ließen uns die Idee durch den Kopf gehen, sahen Potenzial darin, anderen Campern einen ausführlichen Bericht zu liefern, damit niemand seine kostbare Zeit verschwendet und übermüdet auf fragwürdigen Plätzen ankommt und sich fragt, ob der Urlaub wirklich so aussieht. Das war unsere Nische, die es bis zu diesem Zeitpunkt nicht gab und so können wir reisen und arbeiten miteinander verbinden.

2.3 Finanzierung – Geduld ist eine Tugend

Ich könnte jetzt schreiben, wie reibungslos alles lief und wie perfekt alles getaktet war, aber das wäre schlicht und ergreifend gelogen. Jeder Selbstständige da draußen weiß, dass man Beharrlichkeit an den Tag legen muss, um sich durchzusetzen. Es lief bei uns in etwa so ab:

Ich:,, Schatz, dann benötigen wir noch eine Website, mit Bezahlsystem, eine Kamera haben wir dabei ja uns das Bezahlsystem muss so sein, dass es dann ein Mitglieder Bereich gibt." Mein Schatz: ,,Ich habe keine Ahnung von Webdesign etc".

Ich: Ich auch nicht, aber das wird schon 😀 ." Mein Schatz: Ja, ok, lass uns erst mal informieren.

Gesagt, getan, wir meldeten erst mal die Domain an und eröffneten unsere Website mit dem Jimdo Baukastensystem, weil man dafür keine Programmierer Fähigkeiten benötigt und alles intuitiv funktioniert. Jimdo kann ich jedem empfehlen, weil es super leicht anwendbar ist. Zudem kann man sich erst mal kostenlos eine Website erstellen.

Dann fingen wir an, den ersten Bericht zu schreiben. Wir machten Bilder, recherchierten die Umgebung und stellten Kriterien auf, weil das reine Auflisten von Plätzen, ohne vor Ort gewesen zu sein, wäre kein Mehrwert für die Camper gewesen. Die Kriterien könnt Ihr im Infobereich nachlesen.

Canis Road Ratgeber - Leben im Wohnmobil - planen, finanzieren und verwirklichenAnfangs waren die Reiseberichte mit wenigen Bildern und Texten bestückt. Mit der Zeit wurden sie jedoch ausführlicher, die Recherche intensiver, der Schreibstil und die Bilder dank neuer Kamera professioneller. Das Wichtigste war aber, jeden Tag fest an das Projekt zu glauben und einen Schritt nach dem anderen zu machen.

Nach 8 Monaten konsequenter Arbeit ohne Einnahmen kam das erste Erfolgserlebnis. Wir standen an einem Deich, irgendwo im Norden. Wir gingen ins Mobil und das Handy blinkte auf. Es war der erste Verkauf unseres Wohnmobil-Reiseführers. Diesen Moment werde ich nie vergessen, er war sehr besonders und emotional. Die schlaflosen Nächte waren auf einmal wie weggeblasen, auch wenn wir nur um einen Sale reicher waren, so waren wir noch viel reicher an Erfahrung, denn aufgeben war keine Option.

Ab dem Zeitpunkt wussten wir, dass es funktioniert. Das war der Moment, wo du den Ball mit der Brust annimmst, ihn ins Netz knallst und kein Torwart dieser Welt kann etwas dagegen machen, würde mein Schatz jetzt sagen :), Die Kernaussagen daraus:

  1. Sehe ein Problem in deinem Umfeld, das dich brennend interessiert
  2. Löse es auf deine Weise
  3. Verdiene Geld damit
  4. Gebe 100 % und schau nicht nach rechts und links
  5. bleibe beharrlich und geduldig
  6. Sei mutig und mache ein Schritt nach dem Anderen

Denkst Du wirklich, wir wären im stressigen Alltag jemals auf die Idee gekommen, einen Wohnmobil-Reiseführer für Hundebesitzer zu entwickeln, der heute im Camping Großhandel vertreten ist? Solche Gelegenheiten ergeben sich, wenn man Geduld hat, sich den Themen widmet, für die man brennt und am Ball bleibt.

Lass Dir von niemandem erzählen, dass du dieses oder jenes nicht kannst oder schaffst. Du schaffst alles, wenn Du bereit bist, alles dafür zu geben. Wir sind auch nur Menschen und was wir können, schaffst du auch.

2.4 Finanzierung – Prioritäten setzen

Kündige alle unnötigen Verträge und Mitgliedschaften, die du schon lange nicht mehr nutzt. Dieser Punkt kann schnell mal 300 - 400 EUR im Monat freisetzen, die für das Leben im Wohnmobil verfügbar sind. Fange am besten schon vorher an, dein Konsumverhalten zu hinterfragen und dir Geld für die Weltreise zurückzulegen.

Leben im Wohnmobil soll nicht heißen, dass du ständig verzichten sollst. Überlege Dir vorher aber immer, ob es wirklich sein muss. Es gibt Tage, an denen man viel fährt, weil man kaum Plätze findet, die hilfreich sind. Dann kommt man an und will einfach nur schnell etwas essen. Das kommt bei uns auch manchmal vor (Pizza), aber es sollte nicht jeden Tag sein, weil solche Ausgaben kostenintensiv sind. Benötigt ihr jedes Jahr das neue Smartphone? Meines ist jetzt 4 Jahre alt und ich lebe immer noch 😉 leckeres Essen zaubern wir uns überwiegend selbst mit regionalen Zutaten.

Muss überall geshoppt werden? Na klar ist es verlockend, wenn man in Portugal Kleidung sieht, die man bisher nirgends gesehen hat, aber glaubt mir, ihr werdet noch auf so vielen Märkten vorbeikommen und es werden immer wieder schöne Sachen auf Euch warten. Je länger Ihr an einem Platz stehen bleibt, umso geringer sind in der Regel die Kosten. Wichtig ist, dass ihr dabei eine gesunde Balance findet.

Du kannst Dir ein fixes Tagesbudget vergeben. Zudem lohnt es sich, über alles Buch zu führen, damit Du genau weißt, wo deine Kostenblöcke liegen. Mir hat mein Vater beigebracht, Buch über alle Kosten zu führen und diese Vorgehensweise hat sich absolut bewährt.

2.5 Finanzierung – Was kostet das Leben im Wohnmobil?

Darauf eine pauschale Antwort zu finden, ist unmöglich. Es ist insgesamt abhängig von deinem Reiseverhalten, in welchem Land Du Dich aufhältst und welche laufenden Kosten Du hast. Die Fixkosten als auch die Bedürfnisse variieren dabei. Was wäre die Frage wert, wenn Du nicht zumindest einen Gradmesser bekommst? Deshalb gebe ich Dir einen sehr genauen Einblick in meine Buchführung.

Mir war es wichtig, Dir das alles sehr genau aufzuführen, weil oft der Irrglaube herrscht, dass das Leben im Wohnmobil extrem billig ist. Wenn Du sehr lange an einem Platz stehst, somit keine Fahrtkosten und kein Verschleiß am Wohnmobil hast, dann werden die Kosten natürlich deutlich geringer sein.

Leben im Wohnmobil - Kostenaufstellung

Leben im Wohnmobil – Unser Fazit

light bulb idea geniusSeitdem wir im Wohnmobil leben, sind wir insgesamt viel ruhiger geworden und haben endgültig verstanden, dass das Leben viel zu kostbar und zu kurz ist, um auf eines Tages zu warten. Mir war es von Anfang wichtig, Dir einen ehrlichen und transparenten Einblick in das „Leben im Wohnmobil“ zu geben. Es braucht einen klaren Geist, Rücklagen, die nötige Planung und ein Finanzierungsmodell, um lange Freude am Leben im Wohnmobil zu haben.

Wie Du sehen konntest, verlief bei uns auch nicht alles reibungslos, doch am Ende findet man immer einen Weg, man muss ihn nur beharrlich gehen. Ich freue mich, wenn ich Dir bei der Umsetzung dieser Lebensform helfen konnte.

Am Ende bist allein Du es, der den Traum wahr werden lässt.

Willst du mehr Tipps für dich und dein Wohnmobil finden, dann empfehle ich dir den Canis Road Stromratgeber – Das 1 x 1 der Stromversorgung im Wohnmobil – Ratgeber für Einsteiger

Sollten Dir noch Fragen einfallen, die dich brennend interessieren, dann schreibe uns gerne in die Kommentare.

Wir wünschen Dir alles Gute auf deinem Weg, viel Glück, Liebe, Gesundheit und Reiselust.

Worauf wartest Du?

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